Meikirch-Modell

1. Komponente: Die Anforderungen des Lebens

Jedes Lebewesen muss die Anforderungen erfüllen, die ihm das Leben stellt. Beim Menschen umfassen diese Anforderungen biologische, psychosoziale und umweltliche Anteile.

Zu den biologischen Anforderungen gehören insbesondere Zugang zu sauberem Wasser und genügend Nahrungsmittel, angemessene Hygiene sowie Schutz vor Nässe und Kälte und vor Naturkatastrophen.

Familie, Schule und Arbeit sind wichtige Einflüsse

Unter den psychosozialen Anforderungen sind alle Einflüsse auf die Beziehung der Individuen mit der sozialen Umwelt zusammengefasst. Dazu gehören zum Beispiel die Mutter-Kind-Beziehung, die Familie, in der ein Kind aufwächst, sowie die Anforderungen der Schule, der Arbeitswelt, der Partnerschaft und der Freizeitgestaltung.

Die umweltlichen Anforderungen enthalten die Qualität von Wasser und Luft, Gefahr durch wilde Tiere, Belastungen durch Umweltgifte und Schädlinge sowie Naturkatastrophen.

Ressourcen, um die Anforderungen zu erfüllen

Jeder Mensch verfügt über zwei Arten von Ressourcen, um die Anforderungen des Lebens zu erfüllen: ein biologisch gegebenes Potential und ein persönlich erworbenes Potential. Potentiale werden sie im Meikirch-Modell genannt, weil sie nicht nur in der Gegenwart wichtig sind, sondern auch in der Zukunft verfügbar sein müssen. In diesem Sinne muss ihre Erhaltung und Weiterentwicklung auch als Investition in die Zukunft verstanden werden.

Die wissenschaftliche Basis:

Johannes Bircher, Shyama Kuruvilla

Defining health by addressing individual, social, and environmental determinants: New opportunities for health care and public health

Journal of Public Health Policy (2014) 35,363-368.     pdf

 

Mit besten Dank an Shyama Kuruvilla für die inspirierende Zusammenarbeit.