Meikirch-Modell
3. Komponente: Das persönlich erworbene PotentialDas persönlich erworbene Potential ist eine Besonderheit des Meikirch-Modells. Es bedeutet, dass jeder Mensch sich als Persönlichkeit entwickeln kann und für seinen Beitrag zu dieser Entwicklung selber verantwortlich ist. Ein gut entwickeltes persönlich erworbenes Potential ist für die Gesundheit förderlich.
Jeder Mensch ist dafür verantwortlich,
- wie er mit seinem biologisch gegebenen Potential umgeht.
- wie er sein persönlich erworbenes Potential entwickelt.
- wie viel er in die Zukunft seiner Potentiale investiert.
- wie er auf die Anforderungen des Lebens antwortet.
- wie er Beziehungen zu anderen Menschen pflegt.
- wie er sich in die Gesellschaft einbringt.
- wie er mit der Umwelt umgeht.
Das fördert die persönliche Entwicklung
Die Entwicklung des persönlich erworbenen Potentials ist für jeden Menschen eine lebenslange Aufgabe und ein persönlicher lebenslanger Lernprozess. Er ist aber ausgesprochen lohnend. Der Weg ist von Mensch zu Mensch verschieden. Es gibt aber Verfahren, die in der Literatur besonders herausgehoben werden und im Internet gut vertreten sind, zum Beispiel:
- Achtsamkeitsmeditation
- Gelebte Spiritualität
- Hingabe an ein sinnvolles Ziel
- Positive Psychologie
- Technik der emotionalen Freiheit (EFT)
- Gewaltfreie Kommunikation
Ärger und Verletzungen zum Beispiel sind nicht nur schmerzlich. Sie eröffnen auch Möglichkeiten zur persönlichen Entwicklung und sind deshalb als wertvoll zu betrachten.
Biologische Einschränkungen kompensieren
Wer mit einem verminderten biologisch gegebenen Potential leben muss, kann durch Entwicklung des persönlich erworbenen Potentials die Einschränkung oft zu einem grösseren Teil kompensieren. Vielen Menschen gelingt es sogar, den Anforderungen des Lebens zu genügen – und somit im Sinne des Meikirch-Modells gesund zu sein.
Aaron Antonovsky sagt:
Wer seine Krankheit und die Einzelheiten seiner Behandlung versteht, die notwendigen Massnahmen handhaben kann und sein Leben sinnhaft findet, kann gesund leben.
Antonovsky A.; Salutogenese – Zur Entmystifizierung der Gesundheit. DGVT-Verlag, Tübingen 1997
Beispiel:
Eine Person mit Typ 1 Diabetes kann alle Anforderungen des Lebens bewältigen und in diesem Sinne gesund sein, wenn sie das Verhalten von Blutzucker und Insulin versteht, die Blutzuckermessung sowie die Injektion von Insulin durchführen kann und eine sorgfältige Behandlung des Diabetes sinnvoll findet.